zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres werden Sie zusammen mit Ihrem Kind entscheiden, welche weiterführende Schule nach Beendigung der Grundschulzeit Ihr Kind künftig besuchen soll.
Ein wesentlicher Aspekt Ihrer Wahl wird sein, Ihrem Kind zunächst eine gute Schulbildung zu ermöglichen, um sicherzustellen, daß es später ausreichend Auswahlchancen hinsichtlich einer Berufsausbildung hat.
Das Bildungssystem in der Bundesrepublik Deutschland bietet eine Vielzahl von Ausbildungswegen in Schule und Beruf, verbunden mit zahlreichen Weiterbildungs- und Übergangs- möglichkeiten auf dem Weg "nach oben".
Nicht wenige ehemalige Schüler unserer Schule sind ihren Weg nach Erreichen des Hauptschulabschlusses zielstrebig und erfolgreich weitergegangen bis hin zu Abitur und Studium.
Erfolg setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen, von denen wir Ihnen die wesentlichen nennen wollen.Erfolg hat ein Kind dann, wenn es die geforderten Leistungen selbständig und ohne fremde Hilfe bewältigen kann. Es soll bezüglich seiner Leistungsfähigkeit weder über- noch unter- fordert werden. Engagierte Lehrkräfte differenzieren ihre Leistungsanforderungen, um jedes Kind möglichst optimal zu fördern.
Erfolg ist für ein Kind auch, wenn es eine positive Einstel- lung zum Unterricht hat und motiviert mitarbeiten kann. Diese Motivation hängt entscheidend davon ab, ob das Kind selbst an seinen Erfolg glaubt oder nicht. Viele Mißerfolge führen letzt- endlich zu einer sinkenden Motivation bis hin zur Schulunlust.
Wichtig für den Erfolg ist die vertrauensvolle Atmosphäre, in der das Kind lernen soll. Die positive Beziehung zu den Lehr- kräften und den Mitschülern, das Sich-Wohlfühlen in der Klassengemeinschaft tragen entscheidend mit zum Erfolg bei.
Überlegen Sie sorgfältig, in vertrauensvoller Absprache mit den Lehrkräften der Grundschule, welche weiterführende Schule dem Arbeitsvermögen und der Leistungsbereitschaft Ihres Kindes am Ende der Grundschulzeit am ehesten entspricht, und wählen Sie die Schule, die Ihr Kind angemessen fördert, ohne es zu überfordern.
Mit dieser Information wollen wir Ihnen Ziele und Schwerpunkte unserer schulischen Arbeit an der Matthäus-Merian-Hauptschule aufzeigen, um Ihnen und Ihrem Kind die Entscheidung über die weitere Schullaufbahn Ihres Kindes zu erleichtern.
Wenn ich groß bin ... - Was Eltern von Grundschülern über Berufsausbildung wissen sollten.
Herausgeber: Landesarbeitsamt Rheinland-Pfalz-Saarland, Ministerium für Bildung und Kultur sowie Ministerium für Wirtschaft und Verkehr, 1994
Diese kostenlose Broschüre wird an vielen Grundschulen durch die Klassenleiter verteilt.
Die Orientierungsstufe umfaßt an allen Schularten die Klassenstufen 5 und 6. Trotz Schulartabhängigkeit (Haupt- schule, Realschule, Gymnasium) gelten in ihr einheitliche Lehrpläne. Die Orientierungsstufe stellt eine pädagogische Einheit dar; darum findet zwischen Klasse 5 und Klasse 6 keine Versetzung statt. Die Anzahl der Unterrichtsstunden pro Woche beträgt 28.
In Klasse 5 werden die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch im Klassenverband unterrichtet. Ab Klasse 6 findet in der Hauptschule eine äußere Differenzierung in den Fächern Mathematik und Englisch statt. Neben den Grundkursen gibt es hier für besonders begabte Schüler die sogenannten A-Kurse mit gehobenerem Unterrichtsniveau.
Am Ende der Orientierungsstufe erhalten Schüler unter bestimmten Bedingungen eine Schullaufbahnempfehlung, wenn ihnen ein Wechsel auf eine andere weiterführende Schule angeraten werden kann.
Zu Beginn des 7. Schuljahres erhält eine Klasse in der Regel einen neuen Klassenlehrer, der sie bis zum Abschluß führt. Die Anzahl der Wochenstunden beträgt nunmehr 30. Ab Klasse 7 wird neben Deutsch, Mathematik und Englisch auch das Fach Arbeitslehre zum Hauptfach.
In Klasse 7 lernen die Schüler alle drei Bereiche kennen und wählen sich zu Beginn der Klasse 8 für die folgenden zwei Schuljahre einen Schwerpunkt.
Der Unterricht in den Hauptfächern Mathematik und Englisch erfolgt weiterhin in äußerer Differenzierung. Der A-Kurs Englisch erhält eine Wochenstunde mehr Englischunterricht als der Grundkurs; der Grundkurs hat in dieser Zeit eine zusätzliche Stunde Deutsch.
Als weitere Fächer kommen ab Klasse 7 die Fächer Geschichte und Sozialkunde hinzu.
Darüber hinaus nehmen die Schüler im Wahlpflichtbereich an Arbeitsgemeinschaften teil (1-2 Wochenstunden, je nach Klassenstufe), z.B. Französisch, Italienisch, Computer (ITG), Chemische Versuche, Mikroskopieren, Kochen, Kunst, Tanz, Volleyball, Badminton, Fußball, Basketball usw.
Schüler der 9. Klasse, die in Englisch und Mathematik die A-Kurse besuchen und bestimmte Voraussetzungen erfüllen (Durchschnitt der Hauptfächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Arbeitslehre mindestens "befriedigend"; Durchschnitt der übrigen Fächer ebenso), können in Klasse 10 aufgenommen werden und an unserer Schule den Sekundarabschluß I (dies entspricht dem Realschulabschluß) erwerben.
Dazu wird ab dem 01. Februar neben den weiterlaufenden 9. Klassen eine Vorlaufklasse, genannt VK9, gebildet. Die Schüler, die das 10. Schuljahr absolvieren wollen, werden hier besonders auf die erhöhten Anforderungen vorbereitet. Auch werden unterschiedliche Lernvoraussetzungen ausgeglichen, zumal die Schüler auch aus den benachbarten Hauptschulen (Bodenheim-Nackenheim, Dolgesheim-Guntersblum) kommen.
Für das Jahreszeugnis des 10. Schuljahres und damit das Erreichen des Sekundarabschlusses I gilt die Zeugnis- und Versetzungsordnung der Realschule.
Mit dem Sekundarabschluß I werden den Schülern die vorgenannten Übergänge ermöglicht. Ein Übergang auf ein Gymnasium ist z.B. in Mainz (Schloß-Gymnasium) möglich. Das benachbarte Gymnasium zu St. Katharinen in Oppenheim bietet leider keine Möglichkeit des Intensiveinstiegs in die 2. Fremdsprache.
Unsere Lehrkräfte, die vielseitig qualifiziert und engagiert sind, unterrichten, wenn sie als Klassenlehrer eingesetzt sind, mehrere Fächer in ihrer Klasse. Damit sind sie eine feste Bezugsperson, an die sich die Kinder vertrauensvoll wenden können, denn erfahrungsgemäß verkraften viele Schüler den ständigen Lehrerwechsel, wie er im Fachlehrerprinzip an anderen weiterführenden Schulen (Realschulen und Gymnasien) praktiziert wird, nicht so gut.
Die Klassenlehrer legen auch sehr viel Wert auf einen regelmäßigen Kontakt mit den Eltern und bieten nicht nur Gespräche und Elternabende an, sondern oft auch Elternstammtische, wo Eltern einer Klasse zwanglos zusam menkommen können.
Zu Beginn des 5. Schuljahres versuchen wir, den Kindern ihren Start an unserer Schule mit einer besonderen Eingewöhnungsphase zu erleichtern, die (in den meisten Fällen) allein der Klassenleiter gestaltet.
In dieser Phase (bisher 1 Woche, zukünftig vielleicht auch 2 Wochen) findet der Unterricht nicht nach Stundenplan statt. Die Kinder werden den gesamten Vormittag von ihrem Klassenleiter betreut und lernen ihre neue Schule, ihre neuen Mitschüler, ihre neuen Lehrer kennen (z.B. Schul-Rallye, Interaktionsspiele) und werden in Arbeits- und Sozialformen, wie sie an unserer Schule üblich sind, eingeführt (z.B. durch Methodentraining, Konzentrations- und Stilleübungen, Gesprächsregeln, ...).
Stationenlernen, handelnder Unterricht, projektorientiertes Arbeiten, Freiarbeit, Wochenplan, praktisches Lernen, ...
Diese Begriffe kennen Sie, sehr geehrte Eltern, sicher bereits aus der Grundschulzeit Ihres Kindes, und Sie wissen, daß offene Formen des Unterrichts insbesondere dazu angetan sind, Schüler zu motivieren und ihnen Schlüsselqualifikationen zu vermitteln, die im heutigen Berufsleben gefordert werden, z.B. Teamfähigkeit, Selbständigkeit, soziale Kompetenz etc..
An unserer Schule werden diese Formen Offenen Unterrichts seit einigen Jahren praktiziert und stetig weiterentwickelt. In vielen Klassen ergänzen sie den "herkömmlichen Frontal- unterricht", der nach wie vor seinen berechtigten Platz einnimmt.
Das Klassenlehrerprinzip ist sehr von Vorteil für Arbeitsformen des Offenen Unterrichts, weil sich dadurch leichter Möglichkeiten ergeben für fachübergreifendes projektorientiertes Arbeiten und Epochalunterricht.
Das von großzügigen Freiflächen umgebene Gebäude wurde im Herbst 1978 fertiggestellt und bezogen. Ein Jahr später konnte auch die dreiteilige Schulturnhalle ihrer Bestimmung übergeben werden. Leider warten wir immer noch auf eine Freisportanlage, die zwar ursprünglich mit konzipiert wurde, aus finanziellen Gründen aber immer wieder in die Zukunft verschoben wurde. Der Namenspatron unserer Schule, Matthäus Merian, war im 17. Jahrhundert ein berühmter Kupferstecher, Grafiker und Verleger, der zwischen 1616 und 1619 in Oppenheim lebte.Im jetzigen Schuljahr besuchen circa 500 Schüler in 20 Klassen unsere Schule. Sie werden von 34 Lehrkräften unterrichtet.
Neben den Klassenräumen verfügt unsere Schule über zahlreiche Fachräume für die Bereiche Naturwissenschaften, Arbeitslehre (Küche, Nähmaschinenraum, Werkräume), Kunst, Musik (Keyboardraum). Im Fremdsprachenunterricht wird ein Sprachlabor (30 Plätze) genutzt. Und der erst im Jahr 1994 neu eingerichtete Computerraum mit 15 Geräten läßt zur Zeit kaum Wünsche offen.
Für den Sportunterricht stehen die bereits erwähnte dreiteilige Turnhalle, ein Kleinspielfeld sowie das benachbarte Hallenbad (für die Klassenstufen 5 bis 7) zur Verfügung, ebenso die Rasenflächen rund um das Schulgebäude.
Die Anmeldetermine für alle weiterführenden Schulen liegen in der ersten Woche des Monats März.
Sie erfahren die genauen Termine rechtzeitig über die Grundschullehrer bzw. über Mitteilungen in der Presse.
Sie melden Ihr Kind unter Vorlage der Anmeldeformulare, die Sie von der Grundschule erhalten, persönlich an. Ferner bringen Sie bitte das vorausgegangene Halbjahreszeugnis sowie eine Geburtsurkunde mit. Sie können die Schullauf- bahnempfehlung der Grundschule vorlegen; verpflichtet dazu sind Sie jedoch nicht.
wir denken, Ihnen mit dieser Information ausreichend Einblick in die Arbeit unserer Schule gegeben zu haben, und hoffen, daß Sie für Ihr Kind wohlüberlegt die Entscheidung für eine Schule treffen, in der es erfolgreich mitarbeiten und in der es sich wohl fühlen kann.
H. Graeben K. Roth Rektor Konrektorin